Einführung zur Anästhesieüberwachung
Monitoring – wozu es gut ist und was wir daraus ableiten können
Das OP-Tuch hebt und senkt sich, wir folgern daraus, dass das darunterliegende Tier lebt und sind beruhigt. Das ist ein guter Anfang, aber noch nicht das Ende der Fahnenstange!
Lebenselixier Atmung
Die Atmung wird in erster Linie über die Messung des Kohlendioxids (CO2) im Gehirn gesteuert. Viele Medikamente erhöhen die Reizschwelle für CO2 und / oder wirken direkt dämpfend auf das Atemzentrum ein. Dies führt naturgemäß zu einem reduzierten Atemminutenvolumen, welches zu einem Anstieg des CO2 und einem Abfall von Sauerstoff (O2) im Blut führt. Gesunde Tiere können für eine begrenzte Zeit mit der Hypoventilation umgehen. Sehr bald wird jedoch der Sauerstoffmangel zu Problemen im Zentralnervensystem und am Herzen führen. Dieses Risiko kann reduziert werden, wenn die Fraktion von Sauerstoff in der eingeatmeten Luft durch Verabreichen von Sauerstoff erhöht wird. Der zusätzliche Sauerstoff in der eingeatmeten Luft kompensiert für die reduzierte Atmung. Wie aber sieht es aus, wenn die Operation länger dauert und stärkere Schmerzmittel notwendig sind, die die Atmung noch weiter beeinträchtigen? Ab wann muss zusätzlich beatmet werden und mit welcher Intensität, um das Herzkreislaufsystem möglichst wenig zu belasten?
Der Transport des Sauerstoff – das Herzkreislaufsystem
Das Fühlen des Pulses ist ein adäquates klinisches Monitoring, um ohne genaue Messungen eine minimale Abschätzung des Blutdrucks zu erlauben. Doch wie gut ist dies möglich, wenn die Hände für die OP eingewaschen sind und die anwesende Hilfskraft beim Patienten keine peripheren Pulse fühlen kann? Gerade die beginnend niereninsuffiziente Katze sollte nun wirklich keine hypotensive Phase mit eingeschränkter Nierenperfusion durchmachen müssen!
Die Herzfrequenz – erlaubt Rückschlüsse auf unterschiedliche Reaktionen des Körpers
Eine komplizierte Frakturversorgung dauert länger als erwartet. Das lobenswerterweise mitlaufende Pulsoxymeter zeigt eine immer höhere Herzfrequenz an, das laute und schnelle Piepsen trägt nicht gerade förderlich zur Konzentration bei. Wacht die Katze auf? Ist die Analgesie mittlerweile nicht mehr ausreichend? Oder ist sie so hypotensiv, dass die Herzfrequenz kompensatorisch immer mehr ansteigt?
Wie können wir darauf Antworten erhalten?
Mit meinem Datex-Ohmeda Monitor kann ich zusätzlich zum klinischen Monitoring alle Vitalparameter, endtidales CO2 und die Konzentration der Inhalationsanästhetika kontinuierlich messen, und mit meinem Überblick über die Gesamtsituation fundierte Entscheidungen während der Anästhesie treffen.
Das ermöglicht es, rechtzeitig Abweichungen zu erkennen und darauf reagieren zu können, um für Risikopatienten bessere Bedingungen zu schaffen!